Ein Stadtrand-Drama von Dea Loher und ein Aufsatz über Afghanistan
Dass Dea Loher zu den wichtigsten deutschsprachigen Autoren zählt, die gegenwärtig für die Bühne schreiben, ist inzwischen weithin anerkannt. In ihrem jüngsten Stück steht, wie schon in vielen anderen ihrer Theaterarbeiten, die Frage nach dem Umgang mit Schuld im Vordergrund. „Das letzte Feuer“ beschreibt ein auf den ersten Blick unscheinbares Stadtrand-Drama: Bei einer irrtümlichen Auto-Verfolgungsjagd durch ein heruntergekommenes Viertel wird ein Kind überfahren. Jeden der Beteiligten trifft eine gewisse Mitschuld, keinen kann man als alleinigen Verantwortlichen hinstellen. Dea Loher entwirft ein Bild fast unentrinnbarer Verstrickung. In „Land ohne Worte“ fasst sie als Monolog ihre niederschmetternden Erfahrungen von einem längeren Aufenthalt in Afghanistan zusammen.
Dea Loher: „Das letzte Feuer. Land ohne Worte“ Verlag der Autoren, Frankfurt am Main 2008 136 Seiten, 14,- €