„Wortstoffhof“

 Axel Hacke geht es nicht um die Reinerhaltung der Sprache

Axel Hacke ist ein Sprachgenießer, kein Sprachdogmatiker. Er freut sich an den unbegrenzten Schönheiten, die das Sprachspielmaterial ermöglicht, und er hat sich, bei Gott, einen hinreißend federnden Stil geschaffen, mit dem er diese Freude ins Hirn der Leser trägt. Nicht um dröge Reinerhaltung des Deutschen geht es ihm, wie er in diesem so klugen wie komischen Band schreibt, denn „noch im letzten Ich-mach-dich-Messer-Dialog zweier Neuköllner Türkenjungs steckt mehr von der Kraft des Deutschen als in den Teilnehmern betulicher Sprachhütertagungen.“ Stattdessen erzählt er ein rasantes Sprachabenteuer nach dem anderen und entführt in zuvor völlig ungeahnte Wortwelten. Warum eigentlich wird ein Autor wie Hacke nicht mit Literaturpreisen und Akademie-Mitgliedschaften überhäuft? Wahrscheinlich ist es bei ihm, wie bei Max Goldt: Die Leser haben längst gemerkt was für einen originellen Dichter sie in ihm vor sich haben. Nur die lieben Fachleute brauchen etwas länger. Man muss Geduld mit ihnen haben.

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